Jagd als Managementinstrument in Schutzgebieten 13 Das zweite Modul beschäftigt sich mit einem anderen Schwer- punkt moderner Jagdpraxis, den Berührungspunkten zwi- schen Jagd und Artenschutz. In den verschiedensten Berei- chen und Projekten ist die Jagdausübung ein Management- zweig, sei es in (Groß-)Schutzgebieten auf regionaler, nationa- ler oder internationaler Ebene, sei es in der Agrarlandschaft ohne Schutzstatus. Dabei ist die Jagd, je nach der formulierten übergeordneten Entwicklungsvorstellung, dem Schutzziel untergeordnet und in der Bewirtschaftung der Wildbestände danach ausgerichtet. Ein wichtiger Unterschied zwischen der Jagd in der „Normal- landschaft“ und der in Großschutzgebieten ist, dass die Praxis im letzteren Fall zu einem wechselnden Anteil auf den Schul- tern von Berufstätigen ruht, etwa Berufsjägern oder Forstbe- amten. Neben einer Schalenwildbejagung spielt in manchen Arealen, vor allem denen, die zum Schutz von seltenen bodenbrüten- den Vogelarten optimiert werden, auch die Bejagung z.B. des Rotfuchses eine Rolle. Dr. Michael Groß stellt uns sein Revier in den Baunachwiesen bei Pfarrweisach vor, weshalb wir früh auf den Beinen sein müssen. Mit etwas Glück lassen sich dann nämlich rare Vogelarten beobachten, die in den meisten Teilen unseres Landes schon verschwunden sind. Neben der wiesen- brütergerechten Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen trägt auch die aktive Mithilfe der Jägerschaft ihren Teil zum Bruterfolg bei. Während unserer Exkursion diskutieren wir weitere Beispiele, die ein gelungenes gemeinsames Management zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Jagd auszeichnet, etwa das Birkwildprojekt in der Rhön, die Großtrappenvorkommen Bran- denburgs und, den Blick über die Grenzen Deutschlands hin- aus geweitet, die erfolgreichen, jedoch prinzipiell anders gela- gerten Schutzbemühungen auf den Britischen Inseln. Praxis, Konzepte, Dialoge