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Zurück in die Steinzeit? Vom Gestern fürs Morgen lernen
2 Alles auf einen Blick Zurück in die Steinzeit? ist ein Modellprojekt, das angeleitetes und selbstständiges Naturer- leben mit den jeweils passenden naturpädagogischen Methoden für drei unterschiedliche Altersgruppen anbietet. Wir vermitteln vertiefte Kenntnisse über Nahrung, Wohnung und Handwerk verschiedener Kulturen früherer Epochen. Und, soweit möglich, versuchen wir zu ergründen, wie man in unserer Frühgeschichte auf die Welt geschaut hat. Mit diesem Wissen und den gemachten Erfahrungen blicken wir hin- ter unsere heutige Lebenshaltung und reflektieren Konsumstruktu- ren. Kindgerecht und ohne erhobenen Zeigefinger arbeiten wir die Verbindungen zwischen eigenem Handeln und dem Zustand der Umwelt heraus. Werden z.B. die Nahrungsmittel für das gemeinsa- me Essen selbst „gesammelt“, so gelingt das spätere Vermeiden von Lebensmittelverschwendung umso leichter. Lernt man, zu wel- chen Jahreszeiten was draußen zu finden ist, ist der Weg zu Regiona- lität und Saisonalität kurz. Unsere Veranstaltungen sind in drei Altersgruppen untergliedert, um für alle einen passenden Einstieg und einen spannenden Tag zu bie- ten: 1. Kindergartenkinder bzw. Vorschüler im Alter von 4 bis 6 Jahren 2. Junge Grundschüler von etwa 6 bis 8 (10) Jahren 3. Ältere Grund- und frühe Sekundarschüler von etwa 8 bis 12 Jahren Gleich ein Organisationstipp zu Beginn: Im Vorfeld suchen wir gemeinsam mit unseren Partnern nach einem passenden Ort zur Durchführung unseres Wildnistages, den wir möglichst fußläufig erreichen können. So vermeiden wir Kosten für Bus & Co. und sind zeitlich unabhängig. Vor dem Termin geben wir rechtzeitig eine kleine „Ausrüstungsliste“ durch, die im Wesentlichen wetterangepasste Kleidung, eine Sitzun- terlage, Regencape, feste Schuhe, u.ä. beinhaltet. Zurück in die Steinzeit?
Alles auf einen Blick 3 Und so geht's: Sucht euch den für die Altersgruppe passenden Workshop aus und meldet ihn mit einem Wunschtermin (siehe Beschreibungen der ein- zelnen Angebote) und ggf. einem Ausweichdatum per Telefon, Fax oder E-Mail an: Ökologische Bildungsstätte Oberfranken Naturschutzzentrum Wasserschloß Mitwitz e.V. Tel: 09266 / 82 52 Fax: 09266 / 64 42 E-Mail: andre.maslo@oekologische-bildungsstaette.de Website: www.oekologische-bildungsstaette.de/umweltbildung Wir nehmen dann umgehend Kontakt mit euch auf und klären den Terminwunsch ab. Gleichzeitig übermitteln wir alle wichtigen Daten zu Inhalten, Terminen, Vorbereitungen, Ausrüstung usw. Das kostet's Unsere Veranstaltungen sind auf einen Tag geplant, dauern also – je nach Wunsch der TeilnehmerInnen – von ca. 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Dafür erheben wir einen Unkostenbeitrag von 2,- Euro pro SchülerIn. Die Anreise und persönliche Ausrüstung ist darin nicht enthalten, jedoch übernehmen wir im Rahmen der Seminargestaltung z.B. die gemeinsame Verpflegung. Bitte beachten – Aufsichtspflicht! Die Aufsichtspflicht im Rahmen der Veranstaltungen bleibt bei den jeweiligen Kindergärten, Schulen, Gemeinden, o.ä., die die Veran- staltung buchen, sie geht nicht auf die Ökologische Bildungsstätte über. Das bedeutet, dass zusätzlich zu unserem Referenten immer noch mindestens eine weitere Aufsichtsperson teilnehmen muss. Impressum Herausgeber: Ökologische Bildungsstätte Oberfranken Naturschutzzentrum Wasserschloß Mitwitz e.V. Bildnachweis: Ökologische Bildungsstätte Oberfranken Vom Gestern fürs Morgen lernen
4 Alles auf einen Blick Unser Referent Dr. André Maslo Sprach- und Kulturwissenschaftler Naturpädagoge Seit 2016 bin ich an der Ökologischen Bildungsstätte für die Umwelt- bildung verantwortlich. Nach Abschluss der Weiterbildung zum Naturpädagogen, die ich von 2016 bis 2018 besucht habe, möchte ich das Gelernte in die Praxis umsetzen. Kinder schätzen die Abwechslung vom Alltag des Kindergartens oder der Schule besonders dann, wenn der Wald als Spiel- und Lernstätte im Mittelpunkt steht. Das Bearbeiten von Werkstoffen und Naturma- terialien mit eigenen Händen bietet eine ideale Möglichkeit, den Bezug zum Erhalt der Lebensgrundlagen herzustellen. Ruhe und eine besondere Atmosphäre, die ein gutes naturpädagogi- sches Angebot auszeichnen, sind folglich mein Ziel. So kommen Kin- der durch eigenes Handeln selbst mit der Umwelt in Kontakt – was auf diese Weise erfahren wird, stufen sie meist ganz von selbst als schützenswert ein. Diesen Naturerlebnis- und Naturschutzgedanken verbinden wir mit einem spannenden Thema wie der Steinzeit – so kann man zahlrei- che Gedanken hinsichtlich der eigenen Lebenswelt in Gang setzen. Mit diesem neuen Angebot möchte ich also verschiedene Formen des Lernens, Erfahrens und Reflektierens miteinander kombinieren, um eine Auszeit für Kinder zu schaffen, die zum Nachdenken über das „Große Ganze“ anregt! Zurück in die Steinzeit?
Alles auf einen Blick 5 Vom Gestern fürs Morgen lernen
6 Vorschüler Wir lagern in der Wildnis! Ein Abenteuer für Kindergartenkinder im Alter von 4 bis 6 Jahren Schwerpunkte: l Finden eines Lagerplatzes l Bau von Unterkunft und Waldsofa l Wahrnehmungsübungen l Bewegungs- und Gruppenspiele l Steinzeit-Picknick mit Beeren, Nüssen und anderem... l Konzepte von Regionalität und Saisonalität Termin: Freie Terminvereinbarung von Juli bis September Gruppengröße: bis zu 15 Kinder Natürlich für Kinder Zurück in die Steinzeit?
Tagesablauf 7 Bei den Kleinsten liegt der Schwerpunkt des Angebotes noch darauf, möglichst einen Ruhe- und einen Aktionsraum in der Natur zu kombi- nieren. Schon auf dem Weg von der Kita zum Wald werden erste Bewegungsdränge ab- und Spannung aufgebaut. Am Ort angekom- men, kann das „Tor zum Wald“, ein Gemeinschaftsspiel, den Start- punkt setzen. Der Bau eines Lagerplatzes bietet vielfältige Möglichkeiten, koopera- tives Lernen in der Gruppe zu ermöglichen, sich körperlich zu veraus- gaben und mit Naturmaterialien in Kontakt zu kommen. Während- dessen wird bei dieser Altersgruppe auch der Übergang zum Frei- spiel fließend sein. Da wir diese Phase der Erwartung und des Bewe- gungsdranges an den Anfang setzen, ist die Aufnahmefähigkeit bei den eher stilleren Wahrnehmungsspielen bedeutend höher. Diese werden abgelöst durch das gemeinsame Essen, bei dem – im kleineren Rahmen – Suchspiele eingebaut werden, die verdeutli- chen, dass Nahrung nicht nur zu sich genommen, sondern in einem Prozess auch gesucht, gefunden und zubereitet werden muss. Wäh- renddessen sprechen wir darüber, wie sich die Art der heutigen Nah- rungsbeschaffung von der steinzeitlichen unterscheidet – und warum es eine gute Idee ist, auch heute auf Regionalität, Saisonalität und biologische Erzeugung zu achten. Vom Gestern fürs Morgen lernen
8 Jüngere Grundschüler Federn, Pech und Holz... Bogenbau und Frühgeschichte für Grundschüler von 6 bis 10 Jahren Schwerpunkte: l Herrichten einer Unterkunft am gemeinsamen Lagerplatz l Bau von (ungefährlichen) Pfeilen und Bögen aus Rohlingen l Wahrnehmungsübungen l Bewegungs- und Gruppenspiele l Steinzeit-Picknick mit Beeren, Nüssen und anderem… l Jäger-Beute-Mitgeschöpfe – Achtsamer Umgang mit Anderen Termin: Freie Terminvereinbarung von Juli bis Oktober Gruppengröße: bis zu 15 Kinder Natürlich für Kinder Zurück in die Steinzeit?
Tagesablauf 9 Auch im Falle der Älteren starten wir mit einem Begrüßungsritual in der Nähe unseres unmittelbaren Aufenthaltsortes, um den Weg, etwa von der Bushaltestelle in den Wald, noch zum Ankommen zu nutzen. Der Bau des gemeinsamen Lagerplatzes für diesen Tag geht auch hier noch mit viel Energieabbau vonstatten, allerdings erfolgt er auf- grund der Unterschiede in der Entwicklung schneller und selbststän- diger als bei den Kleinsten. Die viele Energie wird daher in diversen Spielen abgefangen, z.B. „Shawnee und Ottwa“, „Verstecken 2.0“ oder „Stocktanz“ – lasst euch überraschen! Auf diese Weise schafft man ebenso wie im Falle der vorhergehen- den Altersgruppe eine Ruhephase, die dann zum handwerklichen Teil genutzt werden kann. Mit den fertiggestellten Bögen sehen wir, wer mit steinzeitlichem Werkzeug umzugehen weiß. Mit den etwas Älteren können wir schon die Gedankenstrukturen vergangener Kul- turen kindgerecht nachvollziehen. Bei Bogenbau und Versteckspie- len liegt es nahe, sich mit Tieren als Mitgeschöpfen auseinanderzu- setzen. Dabei ist es uns wichtig, kein Schwarz-Weiß-Denken zu pro- pagieren, sondern zu zeigen, dass eine schonende Landnutzung und tierische Lebensmittel mit einer hohen Wertschätzung für ande- re Kreaturen einhergehen können. „Jäger und Sammler sein“ zeigt daher auch Kindern, die ferner von natürlichen Abläufen aufwach- sen, die Verbindung von Genussfreude, Naturwissen und Tierliebe. Vom Gestern fürs Morgen lernen
10 Ältere Grund- und frühe Sekundarschüler Feuer macht Arbeit! Eine Landschaftsreise für Schüler von 8 bis 12 Jahren Schwerpunkte: l Landschaftsreise zu einem gemeinsamen Lagerplatz l Kartenlesen, Nahrung sammeln und Feuergrube ausheben… l Wahrnehmungsübungen l Bewegungs- und Gruppenspiele l Feuermachen – in verschiedenen Schwierigkeitsstufen l Mangel als Gewinn? Können und Wissen macht glücklich! Termin: Freie Terminvereinbarung von September bis November Gruppengröße: bis zu 15 Kinder Natürlich für Kinder Zurück in die Steinzeit?
Tagesablauf 11 Nach einem gemeinsamen Begrüßungsritual beginnen wir mit den Größeren unsere Landschaftreise, während derer Bewegungs- und Wissensspiele integriert werden. Besonders ist aber, dass wir auch unsere Nahrung unterwegs „suchen“ müssen, z.B. in Form von Nüs- sen und Früchten. Während unserer Reise nimmt also der Vorrat immer weiter zu, bis wir einen gemeinsamen Lagerplatz erreichen. Dort gilt es, eine Feu- erstelle herzurichten, also eine Grube auszuheben und mit Steinen zu umranden. Alle rechtlichen Fragen, die Verfügbarkeit von Wasser, die Waldbrandstufe, usw. werden selbstverständlich vorher abge- klärt. Bis das Essen schließlich verzehrfertig ist, muss nun ein Feuer in Gang gebracht werden – nicht unbedingt in der höchsten Schwie- rigkeitsstufe und mit etwas Hilfe… Auf diese Weise führt uns ein Weg durch eine Landschaft zu einer selbst zubereiteten Mahlzeit, die mit vielen Interaktionen und geschichtlichem Wissen untermauert eine hohe Wertschätzung erfährt. Passend zu dieser Altersgruppe kann man hier erleben, dass „etwas tun“, „beschäftigt sein“ oder auch „Mühe haben“ nicht per se etwas Negatives, dass Freizeit nicht gleich „Beschäftigungslosig- keit“ ist. Ein Mangel an einer konkreten Sache kann also einen (nicht- materiellen) Gewinn nach sich ziehen – indem man seine Fähigkei- ten einsetzt, um diesen Mangel zu beheben. Das macht glücklich, denn die Zeit nahe am Selbst wird zum eigentlichen Ergebnis. Vom Gestern fürs Morgen lernen
Veranstaltungen 2019 Wir lagern in der Wildnis! Ein Abenteuer für Kindergartenkinder Alter 4 bis 6 Jahre, Juli bis September, bis zu 15 Kinder Federn, Pech und Holz... Bogenbau und Frühgeschichte für Grundschüler Alter 6 bis 10 Jahre, Juli bis Oktober, bis zu 15 Kinder Feuer macht Arbeit! Eine Landschaftsreise für Schüler Alter 8 bis 12 Jahre, September bis November, bis zu 15 Kinder „Zurück in die Steinzeit“ hat zum Ziel, Kindern durch naturpädagogische Methoden Zugang zu elementaren Kreisläufen zu ermöglichen, die viele heute aus ihrem Alltag nicht mehr kennen. Feuer machen, Nahrung suchen, ein Obdach haben. Selbstverständlichkeiten, die aber an Wertschätzung gewinnen, wenn man selbst für sie sorgen muss. Wir denken über die nach, die uns einmal folgen, indem wir erfahren, wie die uns Vorangegangenen gelebt haben - kindgerecht, gemeinschaftlich und ohne erhobenen Zeigefinger. Förderer: www.oekologische-bildungsstaette.de