Die Landschaft im Wandel...
Der Frankenwald wird von einem dichten Gewässernetz durchzogen. Zusammen mit dem Reichtum an Holz bildete es die Grundlage für die hier 8 Jahrhunderte währende Flößerei. Sie war neben Bergbau und spärlicher Landwirtschaft das Gewerbe, das das Leben prägte und zu enormen Veränderungen der Landschaft führte. Diese Veränderungen sind auch heute noch sichtbar. Die großflächigen Fichtenforste im Frankenwald zeugen von der traditionellen Holzvermarktung. Denn die ursprünglich natürlich vorkommenden Tannen-Buchen Mischwälder wurden über die Jahrhunderte durch Fichtenforste ersetzt.
Doch nicht nur der Wald wurde verändert auch die Auswirkung der Flößerei auf Bäche und Flüsse waren gravierend. Das Flößbarmachen erforderte massive bauliche Eingriffe in das Fließgewässersystem. Die Bäche wurden begradigt, gleichsam kanalisiert und an den Talrand verlegt, vorzugsweise dahin, wo der blanke Fels das Tal begrenzte und von Natur aus ein festes Ufer bildete. Weitere notwendige Baumaßnahmen waren Uferbefestigungen aus Holz, später aus Naturstein, Stauwehre, Rampen, Sohlbefestigungen und Floßteiche an den Oberläufen. Diese historischen Bauwerke prägen vielerorts auch heute noch das Aussehen der Frankenwaldtäler.
Aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse und des rauen Klimas konnte die Landwirtschaft im Frankenwald von je her nur der Selbstversorgung dienen. Ackerbau wurde auf den Hochflächen betrieben. Durch die Rodung der Auwälder in den Talbereichen entstanden die bereits erwähnten Wiesentäler, die als Weideflächen oder zur Futter- und Streugewinnung dienten. Über viele Jahrhunderte hinweg wurden sie extensiv genutzt und dadurch zu artenreichen Wiesen mit vielen heute seltenen Arten.
Im 20igsten Jahrhundert verlor die Landwirtschaft auch im Frankenwald immer mehr an Bedeutung. Die abgelegenen Wiesentäler fielen oft brach oder wurden mit Fichten aufgeforstet. Das traditionelle Landschaftsbild, seltene Lebensräume und Verbundachsen gingen dadurch verloren. Hier können Sie dies als PDF-Datei downloaden.