Die Kulturlandschaft
Das Projektgebiet präsentiert sich überwiegend als gewachsene Kulturlandschaft mit einer Vielzahl extensiv genutzter Kulturlandschaftselemente und kleinen Flurparzellen. Dadurch unterscheidet es sich deutlich von "jüngeren, großflächigen" Kulturlandschaften.
Die extremen Steilhänge werden bis heute überwiegend als Waldstandorte genutzt, wobei dabei der Fichtenanteil im Frankenwald dominiert. An einigen Stellen der Steilhänge lassen sich zudem Lichtungen finden, bei denen es sich größtenteils um Reste ehemaliger Wiesentäler oder alte Waldwiesen handelt. Das historische Extensivgrünland ist demnach überwiegend auf diesen Steilhang-Lichtungen, feuchte Mulden oder Talbereiche zu finden. Auf diesen Sonderstandorten entwickelten sich, bedingt durch die natürlichen Gegebenheiten und die traditionelle Bewirtschaftung, die für den Frankenwald so charakteristischen, artenreichen Bergmähwiesen aus Bärwurz und weiteren charakteristischen Arten.
Kulturlandschaft als kulturelles Erbe
Die vorherrschenden basenarmen Braunerden wurden bisher regelmäßig beackert, wenn Relief und Bodenfeuchte eine derartige Bearbeitung zugelassen haben. Siedlungsform der Waldhufen-Dörfer, Besitzverhältnisse, Erbteilung und Relief führten über Jahrhunderte hinweg zur Entwicklung der auch heute in Teilbereichen noch gut erhaltenen Gelängefluren. Historisches Extensivgrünland beschränkt sich dementsprechend eher auf steilere Hänge, feuchte Mulden und Talbereiche. Dabei sind nur wenige durchgehende Wiesentalzüge im Projektraum anzutreffen.