Blühende Bärwurzwiesen in der Teuschnitzaue, Foto: Thomas Rebhan

Bärwurzwiesen und -weiden im Naturpark Frankenwald

Bärwurzwiesen haben im Frankenwald ihren unangefochtenen Verbreitungsschwerpunkt in Bayern und zeichnen sich durch eine arten-, kräuter- und insektenreiche Flora und Fauna aus. Sie bieten durch ihre Vielfalt und ihren Duft ein ganz besonderes Landschaftserlebnis. Allerdings reagiert die Bärwurz sehr sensibel auf Nährstoffzufuhr, wie z.B. das Ausbringen von Gülle oder intensive Beweidung. Eine späte Mahd, möglichst mit Messerbalkenmähwerk und Verzicht auf Düngung oder eine extensive Beweidung, stärken dagegen unsere Bärwurzwiesen des Frankenwalds. Um unserer Verantwortung für den Lebensraum Berg-Mähwiese nachzukommen, sollen deshalb innerhalb des Projektgebiets, das überwiegend im Landkreis Kronach, aber auch in den Landkreisen Hof und Kulmbach liegt, verschiedene Maßnahmen zum Schutz dieser gefährdeten Landschaftsstruktur umgesetzt und zugleich das Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung dieser wertvollen Kulturlandschaft verbessert werden.


Bärwurzwiesenheu vor dem Drusch, Foto: Cordula Kelle-Dingel
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Regionales Saatgut

Autochthone Ansaat und naturnahe Begrünung – ein wichtiger Bestandteil der naturverträglichen Pflege von Bärwurzwiesen. Auf diese Weise kann der Bestand nicht nur geschützt, sondern auch erweitert werden. Dies soll innerhalb des Projektes durch Saatgutgewinnung und Mahdgutübertragungen erreicht werden. Für beide Verfahren werden zunächst geeignete Grünlandspenderflächen identifiziert; außerdem sollen lokale Landwirte und zertifizierte Unternehmen bei der Mahdgutübertragung bzw. Gewinnung von lagerfähigem Saatgut gebietseigener Herkunft unterstützt und gefördert werden. Des Weiteren wird in die Auslastung geeigneter Erntemaschinen investiert und eine Vernetzungsplattform für Betriebe mit geeigneten Maschinen zur Übertragung des Mahdguts angestrebt.

Schottische Hochlandrinder auf einer späten Sommerweide, Foto: Herbert Nickel
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Bärwurzweiden

Die Bärwurzweiden sollen unter dem Gesichtspunkt „Artenvielfalt zum Erhalt von Insektenlebensräumen” vor allem als Basis für Nahrungshabitate von verschiedenen Vogel- und Fledermausarten, Reptilien und Amphibien dienen. Außerdem können so Bergmähwiesen, Borstgrasrasen und halboffene Grünlandstrukturen in unwegsamem Gelände erhalten werden. Dazu werden aus naturschutzfachlicher Sicht aussichtsreiche Weidebereiche nach dem Vorbild der Biodiversitätsweiden bei Teuschnitz oder im Bereich überregionaler Lebensräume und Ausbreitungsachsen wie des Grünen Bandes oder der Wiesentäler ausgewählt und betreut. Ein Beratungsangebot für landwirtschaftliche Betriebe soll als Entscheidungshilfe bei der Umstellung auf eine naturverträgliche und insektenfreundliche Landwirtschaft dienen. Als weitere Unterstützung bei einer solchen Umstellung wird die Weide-Infrastruktur von unserer Seite zur Verfügung gestellt.

Das Holunder-Knabenkraut (dactylorhiza sambucina), eine Verantwortungsart in Deutschland, Foto: Christine Neubauer
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Begleitende Maßnahmen

Als weitere Maßnahme soll außerdem die öffentliche Wertschätzung des artenreichen Extensivgrünlands gesteigert werden. Hierzu wird die Bevölkerung über verschiedene Kanäle, wie z.B. Exkursionen, Schulungen, soziale Medien oder auch Unterstützung von W- oder P-Seminaren an Schulen über das Projekt informiert. Zudem werden Verwertungsmöglichkeiten von „Heuwiesenprodukten und Bärwurzfleisch” in Zusammenarbeit mit örtlichen Initiativen beworben und Vermarktungsmöglichkeiten von regionalem Frankenwaldsaat- bzw. ‐pflanzgut angestoßen.

Des Weiteren sollen Bestandserhebungen zu verschiedenen Grünlandgesellschaften als Grundlage konkreter Projektmaßnahmen und als Überprüfung des Ergebnisses verschiedener Bewirtschaftungsformen durchgeführt werden. Die Untersuchungen berücksichtigen sowohl floristische wie auch faunistische Arten und/oder Gruppen.


Trägerschaft und Förderung

Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. führt gemeinsam mit der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken das Projekt „Bärwurzwiesen und -weiden im Naturpark Frankenwald” in den Jahren 2021 bis 2024 durch.

Gefördert wird das Projekt durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.

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Projektteam

Christine Neubauer
Ökologische Bildungsstätte Oberfranken
Unteres Schloß
96268 Mitwitz
Büro: 09266 9919992
Mobil: 0151 74356678
E-Mail schreiben

Dietrich Förster
Ökologische Bildungsstätte Oberfranken
Unteres Schloß
96268 Mitwitz
Büro: 09266 9919996
Mobil: 0172 7676017
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